Zuerst wollte ich hier einfach nur tippen und verarbeiten,
aber rückwirkend könnte man es einfach als schlechten Tag verbuchen. Aber wer
mich kennt, weiss, dass es trotzdem raus muss. Und ich bin noch so
durcheinander von gestern (Eintrag folgt) und irgendwie auch verwirrt, weil es
heute wieder so was von „normal“ ist / war.
Ich weiss, ich weiss… anstrengend. Und das bei dieser Hitze :-).
Wobei ich erstaunt bin, wie okay ich es in letzter Zeit finde mit diesem Wetter…
ansonsten bin ich diejenige, welche am meisten darunter leidet… aber so
knallheiss… ich schweife ab, jajaja. PS: in unserem Heimatdorf in Italien waren
es gestern schon vor zehn Uhr 42 Grad…
In genau einem Monat bin ich am Siesta machen… hach… träum…
Es war wohl wirklich ein ganz blöder Tag. Und vielleicht
mache ich mir ehrlich ganz viele Gedanken, welche einfach nicht sein müssten.
Und ich glaube, der gewisse Mitarbeiter hat es einfach nur
gut gemeint und vielleicht ist es beim „Rüberbringen“ einfach doof gelaufen.
Und doch… für einen Menschen wie mich ist es echt anstrengend genug. Ich weiss,
ich weiss, es gibt nicht nur schwarz und weiss und auch ich bin nicht immer
gleich von meiner Art her… aber als Kontrollfreak und schon fast übersensible Person
ist es verdammt hart, auf solche Gefühlsschwankungen einzugehen.
Ich bin im Theoretischen überall sehr gut mit dabei. Ich
denke, da habe ich ein riesen Knowhow. In der Praxis ist es meist schwieriger
und soziale Kontakte sowie zwischenmenschliche Beziehungen sind für mich sehr
anstrengend. Zudem noch, dass ich es allen recht machen will und einfach alles
miteinander. All diese Wahrnehmungen, Gedanken etc. verarbeiten, und dann noch
mit sich selbst beschäftigt sein… hoppla und hilfe. Und vielleicht war es
einfach ein wenig zu viel von allem.
Ich will einfach nicht zu sehr auf die Situation eingehen.
Ein Teil der Mitarbeiter geht ja regelmässig ein wenig aufs Beachfeld und mein
Knie macht mir ja seit Beginn an einen Strich durch die Rechnung. Und ich
denke, in erster Linie war es ihm einfach wichtig, dass ich mich nicht
ausgeschlossen fühle, weil ich schon betont habe, dass ich gerne mal zuschauen
gehe und es gibt da ja noch ein See und wenn ich nachmittags frei habe, kann
ich es so gut miteinander verknüpfen. Gleichzeitig geht es anscheinend einer
anderen Mitarbeiterin nicht wirklich gut und sie hätte ihren freien Tag gehabt,
jedoch niemand, der auf ihre Kinder aufgepasst hätte (sie hätte diese
mitgenommen).
Es kam schnell ein „du kannst das ja übernehmen“ und ich
Nachhinein glaube ich wirklich, dass es nur lieb gemeint war.
Aber es gab so viel Gründe, welche dagegen sprachen. Es sind
nicht meine Kinder. Ich kann nicht gut mit Kindern (obwohl die ständig an mir
kletten) und ich möchte auch keine Verantwortung für fremde Kinder übernehmen.
Zudem muss ich nachmittags wieder ins Büro (und man zahlt Eintritt, was ich für
knapp eineinhalb Stunden echt teuer finde!) und auch sonst hatte ich nichts
dabei an Badetuch oder so.
Und dann das Knie. Ich kann erst seit Mittwoch wieder
einigermassen Treppen laufen und es ist alles doch noch stark geschwollen. Ich
kann damit niemandem nachrennen geschweige „kindgerecht“ reagieren. Und jeder
weiss, wie schnell bei Kindern etwas passieren kann.
Gestern hat es mich einfach gewurmt, weil ich nicht gewusst
habe, ob es rein darum ging, sie aufzubauen oder darum, einfach beides zu
verknüpfen. Ich habe um Bedenkzeit gebeten und sein Gesicht sprach schon Bände,
als ich dann definitiv verneinte. Ich weiss nicht, ob er enttäuscht war, dass
ich nicht mit von der Partie war oder dass ich kniff und die andere nicht
kommen konnte. Aber eben, mir war das zu heikel.
Ich steigerte mich dann schon rein und dachte mir plötzlich,
wie schön es für die andere Mitarbeiterin ist, dass man an sie denken würde und
schaut, wie es ihr geht. Wie sieht es eigentlich bei mir aus? Scheint ja egal
zu sein! Und nein, ich habe nichts gegen die Mitarbeiterin, es ist eine ganz
Liebe. Und ich will ja nicht unbedingt, dass man mir ansieht, wenn es mir
schlecht geht. Dieses ständige Gefrage… und ja, sehr widersprüchlich, wenn man
sich diese Aufmerksamkeit bzw. Feinfühligkeit von gewissen Menschen doch wünscht.
Ich muss aber (vermehrt) an mich denken. Und das schaffe ich
nur, wenn ich lieber und netter zu mir bin, nicht ständig das Gefühl haben
muss, anderen zu gefallen (und alles mitzumachen bzw. überall mit von der
Partie sein zu müssen…) und auch nein sagen lerne. Ich kann es ganz gut, aber
es gibt Situationen, da geht es noch nicht wirklich.
Vor allem kommt nach einem nein oft die Stimme, ob ich es
nicht doch tun sollte. So auch gestern. Eine Stimme à la: „Ach komm,
zambrottagirlie. Irgendwie würde es doch schon gehen, oder nicht?“ Und diese
Stimme führt dazu, dass ich mich danach nur noch verunsicherter und schlechter
fühle. Und dann einfach „Schluss“ sagen, ist sehr schwierig. Aber es hat dann
geklappt.
Und dann folgen Tage wie heute. Ich war eher introvertiert
in der Pause und eine Mitarbeiterin hat mich darauf angesprochen. Eigentlich
wollte ich zuerst nichts erwähnen, aber es sprudelte doch aus mir heraus.
Wie es der Zufall wollte, waren nur noch wir zwei übrig. Er
fragte etwas und erzählte dann auch eine erlebte Situation seinerseits und
blieb dabei im Raum stehen und hielt Blickkontakt. Die Treppen hoch war auch alles okay und joa Ich war echt erstaunt und auch beim
Mittagessen konnte ich schon wieder mit ihm scherzen und ein wenig lachen.
Alles ganz easy und okay.
Versteht man mich jetzt, warum genau dies mich so
verunsichert? Weil es von einem Extrem zum anderen geht. Und wenn man sich
selbst nur in einem solchen Modus kennt, ist der Mittelweg immer schwieriger zu
finden…
Bin mal auf nächste Woche gespannt. Aber ich mache mir jetzt
keine Gedanken mehr. Heute war es okay. Gestern war vielleicht eine
Momentaufnahme. Und seien wir mal ehrlich: habe ich mir nicht genau dieses „Normale“
gewünscht? Eben.
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