Montag, 1. Juli 2013

eine (fast) perfekte woche...!

Abgesehen vom heutigen - ich bin etwas zickig und rege mich selbst über mich auf und das bringt mich noch schneller auf die Palme, weil ich genau weiss, was los ist ;-) - Tag waren die letzten Stunden der Woche ein wahrhaftiges Highlight für mich.

Und das trotz Rückenschmerzen heute und Verletzung vom Mittwoch. Aber alles schön der Reihe nach. Es kommt einiges zusammen, ich versuche mich kurz zu fassen.
 
Der Mittwoch hätte mein persönliches Hoch werden sollen, aber irgendwie wollte es einfach nicht. Nach jahrelang gefühlter Pause hätte ich endlich mal wieder Volleyball spielen sollen. Im Sand herumtollen, die Zeit mit den Mitarbeitern geniessen... Aber meine eigenen Beine machten mir einen Strich durch die Rechnung.
 
Recht früh liess ich mich ungünstig auf beide Knie knallen. Es knackte, ich machte weiter und als mir sogar bei einem normalen Pass die Beine wegsackten und ich im Sand sass, musste ich selber einsehen, dass es mir nichts brachte. Es fühlte sich so an, als wäre mein Schienbein lose und irgendwie hatte ich keinen Halt auf dem Bein.
 
Die Tage bis heute waren nicht schmerzhaft in dem Sinne, und doch fühlte sich das Knie sehr geschwollen und dick an. Beugen geht immer kaum noch und laufen tue ich wie eine alte Oma. Aber immerhin tut es nicht weh. Und ist doch mühsam.
 
Und ja, es war eine doofe Situation. Ich spielte mit dem gewissen Mitarbeiter und einer anderen Frau im Team und meiner Meinung nach waren wir sehr gut dran. Es klappte echt gut und ich spielte ein paar gute Pässe dem gewissen Mitarbeiter zu. Der hatte dann die Spässe am Smashen. Wir haben uns echt gut ergänzt. Nur habe ich mich teilweise beim Anspiel blöd beobachtet gefühlt (von ihm, wobei die Kommentare eher anerkennend für mich geklungen haben (was mir natürlich total unangenehm war :-()) und naja, der Zuschauerposten danach war auch nicht wirklich der Hit für mich. Wobei er wirklich seinen Spass zu haben schien mit seinem Vorgesetzten. Die hechteten von A nach B und man hörte es nur noch auf den Sand knallen. Hätte gern noch mehr von mir gezeigt, wobei ich denke, dass das kurze Spiel doch seinen Eindruck auf ihn hinterlassen haben wird.
 
Diese Woche werde ich bestimmt aussetzen müssen. Ist nicht wirklich das, was ich wollte. Es waren kurze Minuten auf dem Feld, aber es war wirklich Spass pur für mich. Schon blöd irgendwie.
 
Aber ich wollte nach Como. Und das tat ich dann mit fünf weiteren Mitarbeiterinnen am Donnerstag. Wir hatten viel zu lachen, feilschten und assen, gackerten und schwiegen selig. Mein Knie machte alles mit, ich war einfach etwas langsam unterwegs.
 
Ich ergatterte drei Taschen, ein Tschniggeli-Käppi, ein Oberteil und die coole Brille, welche ihr ganz am Schluss bestaunen könnt ;-). Von der Zeit her waren wir echt gut unterwegs und am Abend assen wir noch gemeinsam in Zürich Z'Nacht. Sie waren von meinem Vorschlag als Restaurant begeistert und ich finde solche Tage enorm wichtig, weil man sich halt doch von einer anderen Seite aus kennen lernt.
 
Und Como ist Italien und ich fühle mich da ja immer heimischer und wohler. Vor allem Sicherheit spielt seit meiner Vergangenheit in Sachen Arbeitssuche eine grosse Rolle, wenn ich an Italien denke. Als junges Mädchen war ich immer in der Schweiz zu Hause. Seit ein paar Jahren kenne ich Italien besser und intensiver. Und sehe es immer mehr als den sicheren Ort und Heimat an. Viele Faktoren spielen da eine Rolle. Lange hat mich vieles an der Schweiz gehalten. Es wird immer weniger und ich löse mich immer mehr. Und ich denke, wenn ich es mir einmal leisten kann bzw. keine Familie in meinen Augen in Planung steht, werde ich so mit fünfzig nach Italien auswandern und mein Leben dort geniessen.
 
Es tat gut, italienisch zu sprechen und den Mitarbeiterinnen beim Feilschen helfen zu können. Und eine habe ich besonders von einer anderen Seite kennen gelernt, wir können nun viel lockerer miteinander umgehen. Ich bin in eine für mich etwas unangenehme Situation gebracht worden, aber es war gleichzeitig eine Prüfung für mich. Ich habe etwas ausgeschlagen. Mehr muss ich dazu nicht sagen. Sie hat keinen "Wert" in dem Sinne in meinen Augen verloren, aber ich umgebe mich nicht mit Menschen, welches auf diese unangenehme Sache zurück greife. Es war mir nicht wohl, ich hätte die Chance gehabt, etwas auszuprobieren, aber habe es sein lassen.
 
Ich habe es in der dritten Sek ausgeschlagen und da erneut. Und es zeigt für mich selbst an Stärke. Es war schon komisch. Aber ich belasse es dabei. Ich muss nicht alles ausprobiert haben in dieser Welt. Wie ich auch weiss, dass ich nie einen Rausch ausprobiert haben muss.
 
Ich habe mich an diesem Tag den Frauen sehr verbunden gefühlt. Nie alleine und irgendwie immer ein Teil der Gesellschaft. Und das viele Lachen hat echt gut getan. Und doch kamen ernste Gespräche zum Zug und obwohl ich die Jüngste war, fühlte ich mich komplett in der Runde eingebunden. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl und wenn man lange nichts in der Art verspürt hat, möchte man es immer wieder kosten und spüren, wie es sich eigentlich anfühlt, obwohl es man einfach nicht beschreiben kann, wenn man müsste.
 
Eine Wiederholung steht fest im Plan. Und anscheinend hat sich doch vieles geändert, seit ich da im Haus unterwegs bin. Unter anderem hätte ich einen grossen Teil dazu beigetragen. Ohne überheblich wirken zu wollen stimmt es mich sehr froh.
 
Der gewisse Mitarbeiter geisterte mir natürlich an diesem Tag ein paar Mal durch den Kopf. Was er genau zur gleichen Zeit machen würde bzw. jetzt stünde dies und jenes an und ich fragte mich, ob sein Dreitagebart nun bereits ein Fünftagebart sei ;-). Und gleichzeitig ist mir einfach bewusst geworden, dass ich die "Sache zwischen uns" einfach so geniessen möchte, wie sie ist.
 
Ich werde nie Familie erleben. Nie Kinder haben. Nie eine enge Bindung mehr zu jemand anderem aufbauen können. Das alles ist mir bewusst geworden .So hart und traurig es sich anhören mag, für mich stimmt es und fühlt sich okay an. Ich werde diesen Schritt nie gehen können und bin selbst erstaunt, wie locker ich mit der Sache umgehe. Bei diesem gewissen Mitarbeiter könnte ich mir auch einfach eine sehr enge Freundschaft ohne grosse Gefühle vorstellen. Wenn es für ihn stimmen sollte, dann auch für mich. Ungewöhnlich für mich, ich weiss. Und ich bin keine promiskuitive Borderlinerin, konnte mir so etwas nie vorstellen.
 
Keine Ahnung, warum ich genau bei ihm diese Ausnahme machen würde.
 
Lieber eine solche Beziehung, als alles um mich herum abwehren. Ich kann dann immer noch die Grenzen bestimmen und ich denke, ein sehr grosser Punkt ist jener, dass ich eine Beziehung zu jemanden hätte, diesen jedoch auf eine Art doch nicht verletzen könnte. Denn ich gehe ja automatisch davon aus, jemandem zu schaden, wenn dieser mit mir Zeit verbringt (verbringen sollte). Umso oberflächlicher alles bleibt, umso weniger besteht die Gefahr.
 
Und glaubt mir, ich selbst mache mich kaputt. Warum sollte jemand anderes nicht daran zu Grunde gehen? Dabei wären wir schon beim nächsten Thema.
 
Seit Monaten habe ich mein Kaufverhalten nicht im Griff, heute hat es mir der volle Kleiderschrank mal wieder bestätigt. Klar, alles Hilferufe und es war nicht leicht in letzter Zeit. Aber ich möchte das wieder in den Griff bekommen. Ich bin bei klarem Verstand und mir ist vieles bewusst. Und doch habe ich das Gefühl, hängen sich alle an diesen letzten Monaten auf und vergessen meine Leistung über Monate dafür. Ein ewiges Leid des Borderline-Daseins.
 
Und genau da erhalte ich einen Kommentar einer Mitbetroffenen. Und das schafft Mut. Denn ich bin nicht so, wie die berühmten Beispiele in etlichen Büchern. Überall wird das Bild der grauenhaften Monster, welche sich, ihr Leben und die eigenen Gefühle nicht im Griff haben, gezeichnet. Dabei gibt es so viele Abstufungen und ich selbst habe mich immer als "angenehmen" Borderliner bezeichnet.
 
Ich erzähle kaum etwas von mir, belaste niemanden und meine dysfunktionalen Aktionen hielt ich lange verbogen und geheim. Ich habe mich meist unter Kontrolle und lebe nicht promiskuitiv. Ich habe einen Job, kann mich zwischenmenschlich normal geben und joa, ich persönlich sehe mich da einfach nicht in diesem "typischen" Topf. Der Kommentar hat mir geholfen, dies wieder klarer zu sehen. Und das ich auf dem richtigen Weg bin, auch, wenn ich hier viel Privates veröffentliche.
 
Freitag und Samstag war ich shopppend unterwegs. Und heute habe ich beim Einräumen des Schrankes die Quittung erhalten. Gestern hatte ich noch einen TV-Abend mit Laura, war sehr schön, gemütlich und auch lustig.
 
Ein kleines Erinnerungsfoto an die fast perfekte Woche.
 
Meiner Meinung nach könnte es so weitergehen.
 
Abgesehen von den Verletzungen ;-).
 
Und den komplizierten Männer -.-...

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