Dienstag, 2. April 2013

auszeit, auszeit, auszeit!

Es wächst mir im Moment alles ein wenig über den Kopf. Diese Sache mit der Rente nimmt mich doch mehr mit, als mir bis jetzt bewusst war. Es wird mir nicht so vermittelt, aber ich gehe mich so einem anderen Gefühl arbeiten, seit ich weiss, dass der Arbeitgeber nun auch davon weiss.
 
Es hat viel mit Gefühlen zu tun, die ich unterdrücke. Und wie schon oft gesagt, vieles weiss ich ganz klar und bewusst, mein Verstand ist vollkommen da. Und ich weiss, dass ich mich nicht schämen muss, dass ich mich beweise und das man mich so nimmt, wie ich bin.
 
Aber da ist ja noch mehr nebst diesem Gefühl. Diese Sache mit der Rückzahlung und der Höhe ist auch noch unklar.
 
Und ja, Männer lassen wir mal ganz aussen vor. Ich fühle mich elend, schlecht und ich kann mich im Moment nicht wirklich gut selbst leiden.
 
Pupa ist in der Klinik und hat sich gestern schier alles aufgeschnitten, was an Haut da ist. Ich weiss nicht, ob sie übertreibt oder wie schlimm es wirklich war (jeder nimmt dies ja anders wahr), aber irgendwie war es doch ein herber Schlag für mich, denn schlussendlich werde ich ja mit meinem Handeln konfrontiert und Fakt ist nun mal, dass ich seit anfang Jahr schier wöchentlich eine so enorme Lust empfinde, mir die Oberarme so richtig aufzuPunktPunktPunkt und es in letzter Zeit leider auch "wöchentlich geschafft habe" mich nicht an meinen Vorsatz zu halten, über ein Jahr meine Haut in Ruhe zu lassen.
 
Erst heute wieder war da diese Lust... Es ist eine Bestrafung und meist fühlt sich diese gerecht an und genau das ist dann auch der schwierige Punkt, aus diesem Kreis heraus zu kommen und sich gegen die "Bestrafung nach alten Mustern" zu entscheiden. Und ich musste heute echt kämpfen und mich echt zurückhalten.
 
Und dann beendet man das Gespräch und merkt, dass Pupa so gar nicht nach dem eigenen Wohlergehen gefragt hat. Und es fällt mir nicht erst seit heute auf. Klar, sie hat im Moment anderes im Kopf, aber so gar nicht einmal andeutungsweise nachfragen?
 
Ich mache das regelmässig. Aber ich gehe anscheinend von mir aus. Es fällt mir auch bei der Arbeit auf. Ich versuche, mir Dinge zu merken, frage nach, versuche mich in den Pausen zurück zu halten, und und und.... aber fällt das überhaupt auf, sprich: interessiert es dann überhaupt jemanden, was ich erzähle bzw. erinnert sich jemand daran? Klar, wenn man sich beruflich sieht, möchte man sich vielleicht auch nicht privat treffen, aber irgendwie fand ich genau diese Einstellung in diesem Team toll! Wenn man es gut hat, warum nicht auch gemeinsame Aktivitäten unternehmen? Und mir kam bzw. kommt es schon so vor, als wären die Mitarbeiter dafür offen, sich auch privat vermehrt zu sehen. Vielleicht sollte ich einfach mal radikal wieder eher Beobachterin spielen. Mich introvertiert geben.
 
Und dann wird man auch noch angeblufft. Puah, heute hätte ich dem gewissen Mitarbeiter echt ein paar mal die Ohren lang ziehen können. Diese Sache halte ich kurz: keine Aktionen mehr meinerseits, ich werde mich nicht mehr in Grübeleien verstricken und die Sache einfach mal laufen lassen. Sorry, es gab ein paar Andeutungen meinerseits, anscheinend kann oder will er sie nicht verstehen und ich lasse mich doch nicht von etwas so verrückt machen, was sich Spezies Mann nennt! Nö, ich habe auch keinen Bock mehr. Es hat jetzt nicht allgemein wegen einer Situation heute morgen zu tun, es wird mir im Allgemeinen einfach zu viel in dieser Sache mit ihm. Es ist mir zu viel an Gefühl, zu viel an Auslösern, zu viel an Graustufen und Ungewissheit. So gar nichts für mich. Und seien wir mal ehrlich: ich werde mich eh nie auf etwas einlassen können. Schon nur beim Gedanken daran wird mir übel und ich kann es mir einfach grundlegend nicht vorstellen, mich einem Mann anzuvertrauen, mehr an Nähe aufzubauen, Beichten und Geständnisse zu bringen... uäch, ich verspüre sofort einen Würge- und Spuckreiz. Es geht einfach nicht.
 
An solchen Tagen wünsche ich mir eine Auszeit. Und mein Lebensinhalt ist da einfach gross von Apulien und meiner zweiten Heimat ausgefüllt. Ich vermisse die Gegend und mir ist bewusst, es ist etwas anderes, ob ich ein paar Wochen im Sommer dort verbringe oder ein ganzes Jahr.
 
Aber ich will weg. Weg von alldem hier. Und ich habe wirklich Angst, dass die Scham über das Wissen meines Arbeitsgebers über meinen Gesundheitszustand dazu führt, dass ich mich immer weiter zurück ziehe, selbst niedermache, schäme und somit wieder alles hinschmeisse und einfach wieder aufgebe...
 
Ich will weg. Allein sein. Mein Leben so leben, wie ich es mir vorstelle. In Italien meinen Weg gehen. Einfach nichts mehr sehen, höhren oder fühlen müssen. Einfach im Einklang mit mir sein. Und das war ich hier schon lange nicht mehr. Und in Italien konnte ich immer diese Kraft sammeln, da waren keine bösen Gedanken. Mir ist bewusst, liegt es auch daran, weil ich dort alleine war und nicht wirklich gewissen Hindernissen und Themen gegenüberstand und mit anderen Geschichten von und über mein Leben um mich herum konfrontiert wurde. Ich war weit weg von alldem hier.
 
Fühlt sich so Heimweh an?
 
Ich glaube eher, es ist ein Hadern mit dem Schicksal.
 
Einmal mehr.
 
Und daher nehme ich auch eine Auszeit von hier.


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