Ich muss die letzten Tage zusammenfassen. Irgendwie war viel los, ich kam nie zum Tippen und auch wollte ich den Laptop nicht in die Hände nehmen. Gibt manchmal einfach Wichtigeres :-).
Vorweg einmal: ich habe die beste Familie der Welt. Ich habe echt Glück mit meinen Eltern, dem einten und letzten Onkel aus Italien, der hier geblieben ist und mit meinen Geschwistern. Klar, es war und wird nicht immer leicht sein, Familienalltag halt.
Aber sie sind da, wenn man sie braucht. Und alle haben ihre positiven wie auch nervigen Seiten. Und Zio und Babbo sind da einfach typisch Tschinggeli. Vor allem Zio weiss, was mich auf die Palme bringt und ich weiss natürlich, wie sehr es ihm gefällt, wenn er mich auf die Palme bringt :-). So spielen wir uns gegenseitig aus. Ich bin genervt ab ihm, er glücklich und ich glücklich, weil er mein Spiel nicht durchschaut (oder eben doch :-)).
Naja, erst letztens hat er gemeint, dass sein Handyabo abläuft. Ich bin ja nicht modern und habe noch überhaupt kein Smartphone, wollte mir jedoch zum Geburtstag eines leisten. Ich meinte, er solle mir doch eines günstiger kaufen. Er natürlich verneinte immer.
Als ich am Donnerstag (Valentinstag hat es doch in sich :-D!) nach Hause kam, sah ich ein Handy auf meinem Bett liegen. Neu verpackt. MEIN Samsung Galaxy III S Mini (oder wie auch immer es heissen mag, ich bin da nicht so Profi ;-))! Zuerst dachte ich an einen Scherz.
Anscheinend hat Zio Muddi am Mittag extra noch gefragt, ob ich dies mit einem eigenen Geburtstagsgeschenk ehrlich meinen würde. Mutti bejahte. Bevor ich also selbst losgefahren bin und mir eines kaufen konnte, hat er es übernommen :-). Klar, er kam durch Aboverlängerung günstiger weg, aber hat eine Nichte damit überglücklich gemacht :-)))).
Eine wirklich tolle Geste. Nun gehe ich jedoch zuerst noch eine Schutzfolie für den Screen und eine Hülle für rundherum organisieren. Danach taste ich mich langsam an mein neues Gerät an.
Nun zum eigentlichen Ablauf.
Mittwoch war ja Schlitteln angesagt. Mei, war das Horror. Klar, der Aufstieg war hart und ich bin im Schneckentempo da hoch, aber ich hatte eine liebe Begleitung und natürlich bleibt einem der Stolz und das herrliche Gefühl, wenn man es geschafft hat. Und das Runterdüsen hat einfach alles wieder entlohnt. Obwohl es mich zwei Mal heftig vom Schlitten gehauen hat und ich sogar eine fette "Bleuelä" zwischen den Beinen am oberen, linken Schenkel trage.
Wir waren zu viert. Zwei junge Damen und der bestimmte Mitarbeiter. Mei, ist der fit. Der ist natürlich mit der hübschen Blondine voraus. Naja, war mir auch lieber so. Ich hasse es, wenn ich es betonen muss, aber meine Anämie habe ich an diesem Abend besonders stark gemerkt. Das Herz pumpt wie verrückt, bis man die Grenze erreicht hat und meint, zu sterben. Danach geht es eigentlich ganz schnell wieder, das Herz pumpt wieder "normaler" und die Kraft kommt zurück. Das merke ich oft beim Sport. Sei es Velo oder bei Volleyball. Jeder Mensch kennt es wohl, aber bei mir spüre ich wirklich diesen enormen Herzschlag und man hat das Gefühl, der Brustkorb platzt gleich. Aber ich bin da zu stolz.
Oben angekommen war es mir unheimlich peinlich. Ich habe ja immer so einen knallroten Grind, wenn ich Sport treibe. Nicht ein wenig gerötet, nein, so wirklich rot. Ich versuchte es mit einem Witz zu überspielen. So würde man immerhin beim Volleyball immer wissen, wohin man passen müsse. Wir tranken etwas, hatten ein gutes Gespräch und düsten danach runter. Mich hat man wohl bis ins Tessin runter gehört. Es war wirklich ein Spass.
Mir war die Aktion sehr peinlich und ich merke das, weil ich es hier am liebsten nicht veröffentlichen würde, aber irgendwie gehört es doch zu mir, zu meinem Blog und zum Verarbeitungsprozess. Unten angekommen musste ein Plan her, um alle Schlitten im Auto zu verstauen. Als wir es geschafft hatten, freute sich der gewisse Mitarbeiter so sehr, dass er eine nach der anderen "abklatschte". Naja, zambrottagirlie natürlich muss dies sofort analysieren. Es kam mir halt bei uns zweien schon einen Tick länger und "weicher" (nein, das Wort mit zä... nehme ich nicht in den Mund ;-)) vor und mir war es echt sehr unangenehm, als er sich mit der Blonden auf zwei Plätze hinten quetschen musste, weil ein Sitz wegfiel, damit alles Platz im Kofferraum hatte.
Na klar, zambrottagirlie hatte natürlich viel zu Grübeln. Man macht sich Gedanken zu dem und jenem, obwohl man weiss, dass ein Bild eines Menschen über einen selbst nicht so schnell geändert wird, aber mir war und ist es trotzdem unangenehm.
Gesehen hatte ich ihn erst wieder am Freitag in der Pause. Den Tag zuvor hatte er frei und war unterwegs. Ich weiss nicht, aber natürlich ist mal etwas passiert, was mich total zum Grübeln bringt. So gern ich es habe, ein wenig sensibler und achtsamer zu sein, so sehr hasse ich es, wenn ich einfach nicht loslassen kann und fast ständig über Dinge nachdenke, die es doch nicht wirklich bringen. Mich selbst stört es, weil es viel an Gefühlen mit sich bringt. Und mir ist ja Kontrolle wichtig. Es wird dann schnell einfach zu viel. Naja, wir plauderten in einer Gruppe ganz gemütlich und ich erledigte dann den Abwasch. Ich bemerkte, wie er sich links neben mich stellte und hielt blind einfach meine Hand hin. Als nichts darauf folgte, hob ich meinen Blick und sah in verlegen grinsen und wie er den Rest austrankt. Ich lachte auf und entschuldigte mich, hielt die Hand einfach gesenkter, wobei sie doch nach oben offen blieb. Keine fünf Sekunden später stellte er sie sachte, fast als wäre ich zerbrechlich, darin ab, wobei sich unsere Finger dabei natürlich kurz berührten. Meine Hand war nahe meinem Körper und der Spüle. Er hätte die Tasse genauso gut dort hinein stellen können. Kam mir natürlich erst später in den Sinn und dementsprechend ratterte mein Hirn mal wieder :-). Schlimm, ich weiss...
Und dann liefen wir die Treppe zusammen hoch. Ich wollte natürlich mein Interesse bekunden (klingt das hochgestochen... :-)) und fragte ihn über den Donnerstag aus. Seine Antworten schienen mir sehr knapp und irgendwie... Ich weiss nicht. Natürlich frage ich mich seitdem, ob ich zu forsch war, zu offensiv, zu nervig oder ob er wirklich einfach zu schüchtern ist... ich weiss doch nicht, keine Ahnung. Aber es schien mir wirklich nicht so "geheuer". Klar, jeder hat mal seinen schlechten, guten oder bestimmten Tag... aber ich lasse mich da wohl auch zu sehr verunsichern. Wahrscheinlich ist er sich diese Art von mir auch nicht gewohnt, keine Ahnung. Vielleicht ist mein Zäpfchen da auch zu sehr mit mir ab, boooh. Obwohl ich der Meinung war, ganz normal gewesen zu sein. Oder es lag an den Berührungen, die ein wenig intensiver ausfielen, als im Verlauf der Woche. Mir war schon aufgefallen, dass wir immer zusammen hochliefen, obwohl andere dabei waren. Und wir berührten uns dabei auch. Aber am Freitag war es doch ein wenig anders. Warum ich es immer wiederhole, obwohl es lediglich "Armstupser" sind?
Weil ich einfach merke, wie sehr es mich bei anderen stört, nur bei ihm nicht. Und wer meine Probleme mit der Nähe kennt, weiss auch, warum es mir so ungeheuerlich ist.
Am Freitag war ich dann am Abend bei Pupa. Wir blieben zu Hause, sie hatte einen schlimmen Rückfall und so verbrachten wir die Zeit mit Pizza, Quatschen und Filmgucken (mei, war das ein Gegröhle :-)). Sie meinte plötzlich, dass sie gerne einfach ein wenig meine Hand halten würde. Nur für ein paar Minuten. Sie weiss, dass ich Berührungen nicht sonderlich mag und doch klappt es bei ihr natülrich immer mal wieder. Freundschaftliches Händchenhalten, mal ein Klaps hier oder da, eine Berührung ab und zu... einfach ganz normal halt. Und doch... ich nahm ihre Hand und doch kam da sofort dieses Gefühl auf, dass ich es gar nicht will. Ich spannte mich innerlich enorm an und lange Berührungen sind da noch schlimmer. Ich weiss nicht, ob sie es gespürt hat, aber ich fand es gegen Ende sehr anstrengend. Ich konnte mich auf nichts anderes konzententrieren, als auf diese Berührung.
Es erschreckt und verunsichert mich zu gleich. Es erschreckt mich, dass ich einfach nicht mit Berührungen umgehen kann, egal, wie gerne ich einen Menschen mag. Ich mache es ja nicht extra und auch nicht persönlich. Es ist eine Grundhaltung, die es einfach sehr schwierig macht. Die Grundhaltung ist ja, dass sich Menschen davor ekeln MÜSSEN, mich zu berühren bzw. sich BESTIMMT davor ekeln, wenn ich sie berühre. Was soll man da schon entgegen setzen? Es ist tief verankert und ich weiss einfach nicht, woher das kommt. Aber es hat sich sehr eingeprägt.
Und bei ihm fühlt es sich so anders an. So vertraut. So seelenverwandt. Ich lechze ja schier danach, mein Gott :-). Es verunsichert mich enorm. Kein Fluchtimpuls. Kein Ekel. Keine Unsicherheit (naja, die kommt natürlich nachher mit den Grübeleien).
An diesem Abend konnte ich abschalten. Bis heute mehr oder weniger. Ich möchte es weiterhin auf mich zukommen lassen, obwohl es natürlich ein, zwei sehr eingeprägte Situationen gibt, die einfach darauf schliessen, dass es eventuell doch mehr sein könnte... Und dann doch wieder dieser Kritiker, der einfach sagt, dass mich kein Mann attraktiv finden kann. Es ist leichter, diesem Teil zu glauben. Und er beweist es mir mit jedem Film, jedem Päärchen und jeder hübschen Frau auf der Strasse. Mit jedem Foto, mit jeder Konfrontation mit meinem Leben, mit jeder Therapiestunde.
Aber ist fertig für heute. Sonst habe ich mal wieder zu viel zum Grübeln und komme nicht zum Schlafen :-).
Aber noch zu den Berührungen: am Samstag ist mir das Beste passiert. Ich war mit meinem Bruder im Media Markt unterwegs und plötzlich stand ein Verkäufer neben mir und meinte, ob ich mein Geschenk schon erhalten habe. Ich war perplex, grinste, dachte an mein Handy und bejahte. Er stutzte und meinte, dass könne doch nicht sein, er stünde doch erst jetzt vor mir. Mein Gott, ich musste loslachen. Fast schon filmtauglich...
Er wollte natürlich etwas verkaufen, ich hörte geduldig zu. Plötzlich meinte er zu mir, dass ich ein wirklich schönes Lächeln haben würde und meine Augen sehr schön strahlen würden. Sie wären nicht braun, da hätte es ja noch grün drin! Das mache er nicht nur, weil er mir etwas verkaufen wolle, nein, das meine er einfach so als Kompliment!
Ich natürlich wiegelte ab und mir war bewusst, machte er es nur, um etwas zu verkaufen. Er schien mir fast beleidigt, als er einfach entgegnete, dass er mir trotzdem weiter Komplimente machen würde, auch, wenn ich sie nicht als solches annehme.
Ich kaufte natürlich nichts. Aber er betonte nochmals, wie schön mein Lächeln wäre und man sich meine Augen einfach von Nahem anschauen müsse. Ich natürlich winkte einfach mal wieder ab. Was mich jedoch sehr störte, war der bewusst gesuchte Körperkontakt. Fällt euch das auf? Vor allem bei Frauen habe ich der Eindruck, dass sie eher berührt werden. Soll sie anscheinend schmeicheln. Mir war es fast zu viel und ich glaube, der Verkäufer hat es auch gemerkt.
Innerlich flehte ich nach meinem Bruder. Der war natürlich nicht auffindbar, Geräte schienen einfach wichtiger :-DDD!
Komplimente sind ja schön und gut. Aber ich möchte nur ehrlich gemeinte. Wobei, da mache ich es den Männern auch nicht leicht. Denn ein weiterer Grundsatz von mir: Komplimente an mich, meiner Person oder meinem Charakter (oder auch Äusserem) sind nie ernst gemeint. Es sind nur Nettigkeiten.
Den Rest des Wochenendes habe ich hauptsächlich mit Kaya Yanar (lach!) und meiner Familie verbracht. Vor allem mit Autofahren mit der Schwester. Sie hat nächste Woche ihre Prüfung. War ein sehr schönes Weekend und ich konnte es mehrheitlich geniessen.
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