Montag, 11. Februar 2013

turbulente gefühlswoche

Nein, eine bestimmte Rubrik gebrauche ich noch nicht, weil ich es nicht zulassen werde :-). Es hat für mich noch nichts damit zu tun, obwohl andere etwas anderes dazu meinen. Und ist ja klar, habe ich hier viel zu verarbeiten.
 
Meine Therapeutin weiss nun davon. Es ging am Dienstag einfach nicht mehr. Sie hätte mich sogar schier das erste Mal so richtig heulend miterlebt :-). Zum Glück habe ich Pupa. Ich bin so dankbar, kann man diese Dinge an einem realen Lebewesen "loswerden". Es tut gut. Und anscheinend hat sie ihren Spass daran und mehr Freude und findet es spannender, als ich selbst.
 
Am Dienstag ging bei mir fast gar nichts mehr. Ich weiss nicht, ob ich einfach überreagiert habe. Ich habe es hier schon einmal versucht zu erklären. Es gibt bei mir einfach Probleme mit der Nähe. Die Woche davor war ja der Skitag mit ihr wisst schon wem und mit ihr wisst schon was für Aktionen. Es war mir nicht unangenehm. Aber der Kritiker macht jegliches, schöne Gefühl kaputt. Und alles, was mir dann zu tun bleibt, ist der Rückzug. Nur ist es dann so extrem, dass gar nichts mehr aufgeht. Darum habe ich auch Angst vor Beziehungen. Wenn es mir zu intensiv wird, könnte ich mich total zurückziehen. Es entstehen Missverständnisse.
 
Und ich habe Angst, dass es in der letzten Woche aufgefallen sein könnte. Ich möchte nämlich niemanden vor den Kopf stossen. Aber am Dienstagmorgen ging es einfach nicht mehr. Mein Kritiker war sehr hart in der Sache und wenn ich der Überzeugung bin, einfach für niemanden attraktiv zu sein, dann ist es so. Wenn ich mir sage, es einfach mal aus der realistischen Seite aus zu sehen, dann ist die Realität, dass ein bestimmter Mensch mich halt doof findet. Aus, basta. Berührungen? Naja, alles Nettigkeiten. Ich weiss, total unlogisch und irgendwie passt es auch nicht. Und ich versuche es dann immer, mich selbst damit zu vergleichen. Vor allem in Sachen Berührungen und Kontakt. Menschen, die ich nicht sonderlich mag, meide ich. Und so fängt wieder alles von vorne an.
 
Am Dienstag in der Kaffeepause habe ich kaum einen Blick mit dem bestimmten Mitarbeiter gewechselt. Nicht einmal ein Wort, glaube ich. Ich weiss nicht, woran es lag. Es ging einfach nicht. Ich fühlte mich total unwohl und verschloss und verkrampfte mich dementsprechend innerlich immer mehr. Es wollte irgendwie einfach nicht. Dabei hat niemand etwas böses gemacht. Am Mittag blieb ich dann dort, hatte ja später Therapie und ich fahre ungern hin und her.
 
Ich weiss nicht.... sobald er am Mittagstisch neben mir sass, ging gar nichts mehr. Ich brachte keinen einzigen Bissen mehr runter. Ich war sehr wortkarg und bemerkte schon, wie er zweimal versucht hatte, mich mit ins Gespräch zu beziehen. Aber irgendwie war ich wie schockgefroren. Ein wirklich schreckliches Gefühl. Aber an Essen war nicht mehr zu denken. Die Hälfte musste ich stehen lassen.
 
Ausserdem ist es ekelhaft, was mit meinem Körper abgeht. Es stresst mich, weil ich ihn nicht kontrollieren kann und für mich ist ja Kontrolle ein sehr wichtiger Begriff und Bestandteil meines Lebens. Klar, ich übertreibe es gern und mein Kritiker möchte mein Gefühlschaos in einer schlechten Art und Weise kontrollieren (vor allem im Moment mit diesem Thema Mitarbeiter...), aber für mich ist es wichtig zum (über)leben. Aber mein Körper will einfach nicht hören. Ich habe Schweissausbrüche und ständig gerötete Wangen, sobald etwas mit dem Mitarbeiter ansteht. Und das ist mir echt unangenehm. Dann diese Schnur, die sich urplötzlich um meinen Hals gelegt hatte, als er beim Mittagessen neben mir sass, sodass ich nichts mehr herunterbrachte.
 
Es war enorm schlimm. Und als ich zum Auto lief, hätte ich mir am liebsten einfach alles an Haut aufgeschnitten, was überhaupt da war und ist. Es war einfach eine Rakete, die in den Himmel schoss und meine Anspannung war extrem hoch. Die Therapeutin bemerkte es und nach langem Zögern musste ich doch raus mit der Sprache.
 
Und es half. Ich konnte mich anderweitig abreagieren.
 
Aber ihm gegenüber änderte sich nichts. Die Nacht war Horror und am Mittwoch hatten wir Info. Er sass mir fast direkt gegenüber. Ich habe ihn keines Blickes gewürdigt.
 
Und das will ich nicht. Ich will nicht als arrogant abgestempelt werden oder falsche Signale senden. Jeder interpretiert das anders. Und bei ihm könnte es sogar sein, dass er sich dann doch immer mehr distanziert. Und irgendwie möchte ich das ganz weit hinten irgendwo in mir selbst nicht.
 
Mir hat noch nie jemand gesagt, ich sei arrogant. Aber ich habe oft Angst, genau als das zu gelten. Sobald ich mich unwohl fühle, ziehe ich mich total zurück und befürchte, es könnte mit dem abgestempelt werden.
 
Da sind wir bei den Signalen und das ständige Gefühl, dass ich ihn vielleicht total falsch einschätze und die Dinge einfach missverstehe. Dann wieder die Vergleiche mit anderen, wo es einfach nicht stattfindet und ich weiss nicht.... uäch. Es wird mir schnell zu viel und diese Grübeleien... Grauenhaft. So gar nichts für eine zambrottagirlie.
 
Die Woche war ja damit nicht vorbei. Am Donnerstag habe ich dann erfahren, dass er definitiv Single ist. Hat sich aus einem Gespräch ergeben. Dann ging es um eine Lehrtochter bei einem anderen Betrieb und dass es eine Hübsche sei. Sein Kommentar à la "das auf jeden Fall" hat - ehrlich zugegeben - schon einen Stich irgendwo im Körper hinterlassen. Zudem weiss ich, wie sie aussieht. Vor allem schlank. Pupa war enorm süss und meinte, dass dies Männer noch schnell sagen. Und seien wir mal ehrlich, wir Frauen schwärmen vor Männern auch von weiss ich was für Adonen (Mehrzahl von Adonis :-)?!) und trotzdem... es fühlt sich nicht schön an. Aber ich habe versucht, es realistisch zu sehen. Es gibt viele Menschen, die man attraktiv findet.
 
Es gab dann noch ein lustiges Missverständnis und ich spürte das kleine Männchen namens Eifersucht auf meinen Schultern, bis ich begriff, um was es ging. Es wurde ein Frauenname genannt und eine Aktivität von ihm, die er mit der machen hatte wollen und erst im Nachhinein machte es Klick, dass es sich um eine Mitarbeiterin handelt und wir am Dienstag ihn mit einer Aktion aufgezogen hatten. Ich habe laut losgelacht und meine Mitarbeiterin damit sehr irritiert.
 
Jaja, alles anzeigen fürs Verliebtsein. Bin ich aber nicht. Fühlt sich nicht so an. Es fühlt sich alles sehr hart, kalt und distanziert an. Manchmal denke ich, ich wäre offen für mehr. Dann wieder diese Sache mit Diagnose, Körper, dem eigenen Ich, Nähe, Sexualität... phuuuuuu.... einfach zu viel.
 
Der Hammer war am Donnerstag. Und ich weiss nicht, woher es kommt, aber schriftlich ist es kein Problem. Haben wir uns hochgezogen und gewitzelt, mein Gott! Pupa hat die Auszüge gelesen und sofort gemeint: "hei, zambrottagirlie, du kannst ja flirten!" Ich war perplex und verneinte natürlich sofort alles. Sie blieb hart und meinte, dass dies ganz klar unter Flirten verbuchbar sei.
 
Sie wollte natürlich am Freitag auf dem aktuellsten Stand gehalten werden. Und ich sehe sie jetzt noch, wie sie verzweifelt. Und ich selbst ja auch. So gut es schrifltich ging, so verkrampft sassen wir uns am Freitag gegenüber bzw. auf gleicher Höhe. Mannmannmann...
 
Erst, als die Lehrtochter kam, ging es langsam.
 
Und das Schlimmste kommt jetzt: während unserem "schriftlichen Verkehr" kamen wir plötzlich auf den Schnee und er gab mir einen Tipp betreffend einer Schlittelbahn. Hin und Her, nun geht diese Woche eventuell eine kleine Gruppe dort rauf. Zambrottagirlie inklusive.
 
Kann man meine Panik durch die Zeilen spüren?
 
Es war lustig, wie wir darauf gekommen sind. Und seine Aussage war irgendwie auch nicht ohne. Er hat sie mir nämlich vorgeschlagen und gemeint, ich müsse dies mit einem Mann machen, es wäre nämlich noch romantisch (und ein "Herzsymbol" noch dazu). Pupa ist schier an die Decke, als sie es gesehen hat. Ich war und bin natürlich sehr vorsichtig.
 
Ich konterte witzig und stellte klar, dass da keiner in Sicht wäre und er sich dann schlussendlich noch opfern müsste. Er nahm es locker. Und schlug eine Gruppe vor.
 
Klar, ich wäre nie alleine mit ihm da hoch gegangen. Das ist mir bewusst. Und doch bin ich dann so verunsichert gewesen. Pupa meint, wir sind beide schüchtern. Er noch einen Ticken mehr. Mei, das war jetzt evnetuell zu privat, aber so ist es nun mal. Ist mein Blog.
 
Kann man so schüchtern sein? Beim Mittagessen habe ich ihn wieder dabei "erwischt", wie er den Arm auf die Lehne hinter meinen Rücken abgelegt hat. Schriftlich klappt es wirklich einwandfrei. Aber sobald ich da sitze, geht alles flöten. Mein Kopf ist leer. Grauenhaftes Gefühl. Vor der Gruppe haben wir das Thema angesprochen. Er meinte auch noch zu mir, wie wir darauf gekommen sind. Ich dachte mir, dass hat er wahrscheinlich eher extra gemacht, um zu sehen, ob ich mich noch daran erinnere. Also, ist mir zumindest mal so vorgekommen :-). Wir haben geplaudert, gewitzelt (in der Gruppe) und als wir dann (also, ich und er alleine) die Treppen hoch in die Büros sind, ist wieder kein einziges Wort mehr darüber gefallen. Mann, ich musste schon fast loslachen, als ich mir Pupa bildlich neben uns vorstellen konnte und wie sie an uns verzweifelt.
 
Aber im Moment denke ich nur an den Horror Schlitteln. Ich "liebe" es ja über alles.
 
Die letzten zwei Nächte habe ich natürlich von ihm geträumt. In einem waren wir schlitteln (lach!) und er hat sich einfach meine Hand geschnappt. Das Beste zum Schluss: Er meinte dann, dass er mich nun seiner Familie vorstellen würde, weil ich so lieb ja zu uns gesagt hätte.
 
Als ich die Augen heute Morgen aufschlug, war ich schon baff. Und musste erst einmal laut heraus lachen. Meine Mutter hat dann schüchtern die Tür geöffnet und konnte es auch nicht ganz genau erfassen, was nun los war.
 
Was ist mache? Weiter wie bisher bin ich nicht so sicher. Ich möchte ihn nicht verunsichern. Auf der anderen Seite weiss ich ja nicht, auf welche Art und Weise dies passierten könnte. Durch den Rückzug oder zu sehr an "Angriff"?
 
Es ist mir ehrlich einfach alles zu kompliziert. Aber auch dass muss ich lernen. Es gibt nicht immer sofort Klarheit. Es gibt Graustufen. Und Dinge, die nun mal länger dauern.
 
Weiterhin beobachten. Ich selbst bleiben. Und vielleicht doch ein wenig mehr an Mut. Vor allem auch die richtigen Signale senden. Muss ja nicht auf die vollen sein. Ein etwas längerer Blick oder ein Augenzwinkern da geht auch. Schön sanft :-). Auch schon ausprobiert. Und ist erwiedert worden *g*.
 
Sorry für Schreibfehler. Ist mal wieder spät. Und ich muss morgen früh raus um die Schlittelbahn zu erkunden. Ja, muss sein. Ich möchte nicht eine blöde Figur abgeben :-D!

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