Donnerstag, 4. Oktober 2012

sich situationen stellen

Ich scheue die Kommunikation nicht. Im beruflichen wie auch privaten Leben kann ich mein Maul aufmachen und sprechen.
 
Naja, solange es im privaten keine Männer sind :-). Aber ansonsten klappt es ganz gut. Das ist nicht mein Problem.
 
Mein Problem ist es, wenn ich etwas ansprechen muss, was mich persönlich oder einen  Umstand um mich herum betrifft. Vor allem, wenn ich Freundinnen und Bekannten um mich herum etwas über mich erklären muss. Sei es ein Verhalten, ein Gefühl, eine Situation und so weiter.
 
Ich bekomme enorm schnell das Gefühl, mich dann nicht richtig äussern, sowie meine wahren Bedürfnisse und den wirklichen Kernpunkt nicht genau erläutern zu können. Und oft sage ich dann auch nicht alles, was mir auf der Seele brennt, weil ich aufgrund Kommentaren, Antworten oder Mimik / Gestik (keine Ahnung ob selbst falsch aufgefasst und interpretiert) zurückschrecke oder mich nicht mehr traue.
 
Darum habe ich auch nie mit Alina über Ansichten zu unserem momentanen „Problem“ geschildert bzw. darüber gesprochen.
 
Aber gestern wollte ich doch mit meiner Vorgesetzten über diesen „Hinweis“ sprechen und mich auch selbst „verteidigen“ zu können. Das Gespräch ist sehr gut verlaufen und ich habe einmal mehr eingesehen, wie gut ich selbst mich nach einer solchen Leistung fühlen kann. Es war einfach gut, nochmals in einer ruhigen Minute die Sache anzusprechen und zu klären. Auf der anderen Seite ist mir bewusst, bin ich schon fast übersensibel, sehr bedacht auf Handlungen und Eindrücke von Menschen um mich herum (seastorm hat es mit ihrem Kommentar erfasst :-)) und mache mir über solche Geschichten zu viele Gedanken.
 
Meine Vorgesetzte hat noch eine andere Sache angesprochen, die mir bis jetzt überhaupt nicht bewusst war. Und doch bin ich froh, hat sie es gesagt, denn es hilft mir dabei, wieder runter zu fahren und mich auf die Sache zu konzentrieren. Ich kann wieder an mich glauben und mir selbst Zeit geben. Hätte ich das Gespräch nicht gesucht, wäre es mir nicht bewusst geworden.
 
Es ist eine Tatsache, die mich eigentlich traurig stimmt. Weil ich in einem Alter  bin und mich nicht dementsprechend fühle. Aber auf der anderen Seite bin ich froh, ist sie sich dieser Tatsache eher bewusst, als ich es mir bis jetzt war.
 
Ich bin halt zu streng mit mir und setzte hohe Ansprüche an mich selbst. Ist aber ja nichts neues, so bin ich seit eh und je.
 
Immerhin kann ich mich beruflich wieder „entspannen“. Privat jedoch könnte es jedoch um Welten besser laufen. Es hat nichts mit Familie etc. zu tun. Es geht rein und allein um die Diagnose, meine Vergangenheit und mein Leben im Allgemeinen.

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