Ich habe gerade "Reporter" geguckt. Mache ich fast jede Woche, sofern mir das Thema spannend vorkommt.
Heute ging es um die Kinderschutzstelle des Kinderspitals Zürich. Die kommt zum Zug, sobald der kleinste Verdacht auf Missbrauch jeglicher Art bei Kindern besteht.
War eindrücklich, erschütternd und traurig zugleich. Ich kann immer nur noch den Kopf schütteln und überhaupt kein Verständnis für die Eltern aufbringen. Wie kann man einem solch unschuldigen Geschöpf so viel Leid zufügen?
Es gab da einen Fall von Dario, welcher vom Vater vorsätzlich mit heissem Wasser geduscht wurde. Und dies nur, weil der Vater eifersüchtig auf den eigenen Sohn war, weil die Mutter ihm anscheinend sehr viel Zuwendung geschenkt hat.
Der Bub ist tapfer, lässt jede Operation über sich ergehen. Aber psychisch machen sich halt schon viele Punkte sichtbar, anscheinend lässt er niemanden an sich ran, der ihm therapeutisch weiterhelfen möchte. Und auf der Strasse und im Freibad fühlt er sich vor allem während wärmerer Zeiten beobachtet und unwohl. Echt ein armer Kerl, trotzdem bewundere ich seinen Willen und seine Stärke.
Klar, mir ist bewusst, bringt ein Baby viel Verantwortung und Arbeit mit sich. Man muss auf einen weiteren Menschen Acht geben, dieses unschuldige Geschöpf schützen und bei der Liebe und Erziehung darf es auch nicht hapern. Aber trotzdem kann ich es verstehen, wird es manchen Eltern zu viel, wenn das Säugling oft weint oder quengelt.
Ich persönlich könnte meinem Kind nie etwas zu Leide tun, wie zum Beispiel es stark schütteln, wenn es andauernd weint. Ich kann es jetzt nicht beurteilen, wie ich psychisch in der Verfassung bin, wenn ich mal Mami sein werde. Vielleicht muss mein Zukünftiger mir an manchen Tagen vermehrt unter die Arme greifen, falls mir alles zu viel werden sollte. Aber mein Kind absichtlich verletzen? Schütteln? Verbrühen? Misshandeln? Nur über meine Leiche.
Meine Meinung ist, man sollte sich Hilfe holen. Heutzutage findet man ja für jedes "Problem" Ansprechpersonen. Und wenn es um Babies geht, hört bei mir der Spass auf.
Ja, ich gucke gerne Schicksalsreportagen. Und schäme mich eigentlich jedes Mal ein klein wenig. Denn: ich bin mir erst schlimmer Dinge in dieser Welt bewusst, wenn ich sie direkt vor Augen habe. Wer denkt schon an Kindesmissbrauch, wenn er kein Kind hat? An Hunger, wenn in der Schweiz Lebensmittel en masse vorhanden sind? Durst, wenn ich meine Badewanne mehrmals mit Wasser füllen kann? Erdkatastrophen, wenn mein Wohngebiet sicher gilt? An Krieg und seine Folgen, wenn ich nie einen mitmachen musste (zum Glück!)?
Endlos weit könnte diese Liste gehen.
Das Makabere: ich hatte diese Woche von der Einzel- und Gruppentherapie aus Hausaufgaben, ein Gefühlsprotokoll auszufüllen. Da geht es darum, ein Gefühl richtig zu interpretieren und dann zu entscheiden, ob ich nach diesem Gefühl handle, es total falsch ist und ich es nochmals prüfen muss oder ob es stimmt, ich es jedoch abschwächen kann.
Ich fühle teilweise wochenlang nichts. So hart es klingt, ich kann Mitleid "vorspielen", aber teilweise fühle ich nichts mit. Es ist nicht böse gemeint, aber ich habe da immer noch eine sehr starke Mauer. Momentan haben wir das Thema Gefühle und ich merke, wie ich mich total verschliesse. Ich möchte im Moment einfach nichts damit zu tun haben, es scheint mir nicht richtig. Mir ist bewusst, irgendwann einmal muss ich daran arbeiten, aber irgendwie versperrt sich da alles in mir. Ich kann es echt nicht beurteilen, wieso weshalb warum, aber ich spreche meine Therapeutin am Freitag darauf an.
Und umso mehr ich an diesem "Verschliessen" rüttle, umso mehr mache ich innerlich, wie auch äusserlich zu. Und meine Anspannung steigt, was ich nicht will.
So böse es jetzt klingen mag: dieses Gefühl von "Erschütterung" durch diese Reportage liefert mir einen Punkt, dass ich meine Hausaufgaben doch noch machen kann (schon zu Schulzeiten habe ich meine Hausaufgaben immer pflichtbewusst gemacht, ich habe nie eine Aufgabe vergessen oder schleifen lassen ; )).
Ich kann ÜBER etwas berichten, was mich auf der Gefühlsebene berührt hat, MICH persönlich jedoch nicht betrifft. So kann ich Distanz zum Thema aufbauen.
Ob ich mich nicht mies und schäbig fühle? Doch.
Heute ging es um die Kinderschutzstelle des Kinderspitals Zürich. Die kommt zum Zug, sobald der kleinste Verdacht auf Missbrauch jeglicher Art bei Kindern besteht.
War eindrücklich, erschütternd und traurig zugleich. Ich kann immer nur noch den Kopf schütteln und überhaupt kein Verständnis für die Eltern aufbringen. Wie kann man einem solch unschuldigen Geschöpf so viel Leid zufügen?
Es gab da einen Fall von Dario, welcher vom Vater vorsätzlich mit heissem Wasser geduscht wurde. Und dies nur, weil der Vater eifersüchtig auf den eigenen Sohn war, weil die Mutter ihm anscheinend sehr viel Zuwendung geschenkt hat.
Der Bub ist tapfer, lässt jede Operation über sich ergehen. Aber psychisch machen sich halt schon viele Punkte sichtbar, anscheinend lässt er niemanden an sich ran, der ihm therapeutisch weiterhelfen möchte. Und auf der Strasse und im Freibad fühlt er sich vor allem während wärmerer Zeiten beobachtet und unwohl. Echt ein armer Kerl, trotzdem bewundere ich seinen Willen und seine Stärke.
Klar, mir ist bewusst, bringt ein Baby viel Verantwortung und Arbeit mit sich. Man muss auf einen weiteren Menschen Acht geben, dieses unschuldige Geschöpf schützen und bei der Liebe und Erziehung darf es auch nicht hapern. Aber trotzdem kann ich es verstehen, wird es manchen Eltern zu viel, wenn das Säugling oft weint oder quengelt.
Ich persönlich könnte meinem Kind nie etwas zu Leide tun, wie zum Beispiel es stark schütteln, wenn es andauernd weint. Ich kann es jetzt nicht beurteilen, wie ich psychisch in der Verfassung bin, wenn ich mal Mami sein werde. Vielleicht muss mein Zukünftiger mir an manchen Tagen vermehrt unter die Arme greifen, falls mir alles zu viel werden sollte. Aber mein Kind absichtlich verletzen? Schütteln? Verbrühen? Misshandeln? Nur über meine Leiche.
Meine Meinung ist, man sollte sich Hilfe holen. Heutzutage findet man ja für jedes "Problem" Ansprechpersonen. Und wenn es um Babies geht, hört bei mir der Spass auf.
Ja, ich gucke gerne Schicksalsreportagen. Und schäme mich eigentlich jedes Mal ein klein wenig. Denn: ich bin mir erst schlimmer Dinge in dieser Welt bewusst, wenn ich sie direkt vor Augen habe. Wer denkt schon an Kindesmissbrauch, wenn er kein Kind hat? An Hunger, wenn in der Schweiz Lebensmittel en masse vorhanden sind? Durst, wenn ich meine Badewanne mehrmals mit Wasser füllen kann? Erdkatastrophen, wenn mein Wohngebiet sicher gilt? An Krieg und seine Folgen, wenn ich nie einen mitmachen musste (zum Glück!)?
Endlos weit könnte diese Liste gehen.
Das Makabere: ich hatte diese Woche von der Einzel- und Gruppentherapie aus Hausaufgaben, ein Gefühlsprotokoll auszufüllen. Da geht es darum, ein Gefühl richtig zu interpretieren und dann zu entscheiden, ob ich nach diesem Gefühl handle, es total falsch ist und ich es nochmals prüfen muss oder ob es stimmt, ich es jedoch abschwächen kann.
Ich fühle teilweise wochenlang nichts. So hart es klingt, ich kann Mitleid "vorspielen", aber teilweise fühle ich nichts mit. Es ist nicht böse gemeint, aber ich habe da immer noch eine sehr starke Mauer. Momentan haben wir das Thema Gefühle und ich merke, wie ich mich total verschliesse. Ich möchte im Moment einfach nichts damit zu tun haben, es scheint mir nicht richtig. Mir ist bewusst, irgendwann einmal muss ich daran arbeiten, aber irgendwie versperrt sich da alles in mir. Ich kann es echt nicht beurteilen, wieso weshalb warum, aber ich spreche meine Therapeutin am Freitag darauf an.
Und umso mehr ich an diesem "Verschliessen" rüttle, umso mehr mache ich innerlich, wie auch äusserlich zu. Und meine Anspannung steigt, was ich nicht will.
So böse es jetzt klingen mag: dieses Gefühl von "Erschütterung" durch diese Reportage liefert mir einen Punkt, dass ich meine Hausaufgaben doch noch machen kann (schon zu Schulzeiten habe ich meine Hausaufgaben immer pflichtbewusst gemacht, ich habe nie eine Aufgabe vergessen oder schleifen lassen ; )).
Ich kann ÜBER etwas berichten, was mich auf der Gefühlsebene berührt hat, MICH persönlich jedoch nicht betrifft. So kann ich Distanz zum Thema aufbauen.
Ob ich mich nicht mies und schäbig fühle? Doch.
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