Es war ein sehr wichtiges Wochenende für mich. Einerseits die Grenzen mal wieder kennen lernen, eine Stütze sein können und doch das Gefühl, gebraucht zu werden. So leid es mir tut, wie schlecht es Pupa momentan geht, so gerne habe ich sie aus der Klinik erlöst und so gerne war ich einfach eine Ablenkung für sie. Es tut auch mal gut, eine Stütze für jemanden sein zu können. Und obwohl man denken müsste, zwei depressive Menschen ziehen sich runter, ist es nicht so.
Wir können uns klar voneinander abgrenzen. Und das ist immer das A und O, egal ob es um Sucht oder andere Dinge geht. Auf der anderen Seite kennt mich keine Person so gut, wie sie, weil sie genau weiss, was in depressiven Momenten mal wieder mit einem selbst los ist. Es braucht nicht vieler Worte und Erklärungen, es geht auch einfach so. Es hat -wie überall- positive wie auch negative Aspekte.
Aber dieses Wochenende war sehr schön. Ich hatte einen freien Kopf und mir sind nicht wirklich viele Grübeleien nachgelaufen. Sie wollte wissen, wie es mit dem gewissen Mitarbeiter läuft und ich habe ihr ehrlich geantwortet. Diese Woche habe ich es geschafft, ohne mir einen allzu grossen Kopf machen zu müssen und es wäre schön, könnte ich es weiterhin so handhaben. Ich werde es auf mich zukommen lassen und ich renne in nichts rein. Im Moment stimmt es so für mich, obwohl ich natürlich nicht sagen kann, wie die nächsten Tage dann wieder aussehen werden :-). Klar, ich sehe den Umgang mit mir und mit anderen weiblichen Mitarbeiterinnen (und er verhält sich nun mal anders mir gegenüber, sucht Nähe und Berührungen (ausser er verhält sich auch in meiner Abwesenheit so und ich bekomme es einfach nicht mit, was ich auch weniger glaube. Denn: er tut es bei mir auch vor Mirarbeiter, also müsste er es bei anderen auch vor mir machen...)). Fakt ist: er scheint sich vor anderen nicht zu schämen...und doch boxen sich Kumpels auch immer mal wieder, aber wie fallen da die "Neckereien" aus? Bestimmt grober im Umgang als bei mir... Ich weiss nicht, wie er zu seinen Jungs ist und was genau mir gegenüber bei ihn ansteht, aber ich lasse es einfach mal so stehen. Weiterhin beobachten und... joa. Ich könnte jetzt noch weit ausholen und meine Therapeutin würde mir sagen, dass dies der Kritiker ist, weil ich ja nicht behaupten kann bzw. akzeptieren kann, doch für jemanden attraktiv sein zu können. Sollen die denken, was sie wollen. Ich schreibe mir Gedanken zu diesem Thema auf und was bei mir halt ein grosses Fragezeichen darstellt, ist, dass er wirklich einerseits so schüchtern sein kann und doch "Mut" zu Berührungen hat. Und dann denke ich immer an mich selbst. Und ich bin ja in der Hinsicht genau so... aber was schlussendlich bei Gesprächen mit Pupa oder der Therapeutin dabei heraus kommt: Frau zambrottagirlie / Cocca (so nennt mich Pupa ;-)), Kaffeeeinladung rausschicken! Der scheint es aber nicht zu begreifen... erst diese Woche gab es eine Andeutung meinerseits und ich weiss einfach nicht, ob er es einfach nicht versteht, wirklich zu schücht.... stop! Ich wollte doch nicht weiter darüber grübeln ;-)!
Soll aber nicht das Thema sein und eigentlich sollte ich um solche Zeiten längst im Bett liegen, egal, ob ich heute einen freien Tag vor mir habe oder nicht ;-). Fakt ist: ich fuhr am Samstagmorgen früh los (benötigte für einen Weg gut eine Dreiviertelstunde, aber für Pupa gern gemacht) und wir entschlossen uns, ein wenig durch die Läden zu schlendern. Pupa hat mir genug ans Benzin gezahlt und auch sonst sämtliche Parkkosten sowie Getränke an diesem Tag übernommen. Wir hatten Spass, sie konnte vergessen und fand ein paar echt schöne Teile. Ich habe in letzter Zeit definitiv zu fest zugelangt. Ist mir alles bewusst. Aber ich kann daran nichts ändern. Wenn man sich nicht hübsch findet, muss man immer wieder los, um sich auch begehrenswert zu fühlen. Neue Kleidung macht happy (natürlich weiss ich, dass es nicht stimmt). Ich fand ein Shirt in einem jeansblau und drei gestreifte Shirts ind weiss-blau, weiss-grau und weiss-rot sowie ein paar Sneakers und Ballerinas mit schwarzen Steinchen drauf (aber nicht zu übertrieben, schön sportlich und doch wieder elegant, je nach Kombination). Am Samstag habe ich mich nach langer Zeit auch mal wieder wohl in meiner Haut gefühlt. Meine Mutter meinte sogar, wäre etwas sexy unterwegs *rotwerd*...
Ich muss mich unbedingt wieder bremsen. Grauenhaft seit Anfang des Jahres. Heute habe ich sie dann zurück in die Klinik gefahren. Mal gucken, wann wir uns wiedersehen können.
Aber die Zeit mir ihr war schön. Ich vermisse sie halt schon. Bei ihr muss ich nie überlegen, was sagen und wie sagen. Bei ihr benötige ich keine Hemmungen und so sehr sie teilweise vergesslich ist und so sehr sie mir leid tut (die neue Medikamente haben am Samstag echt krasse Wirkung gezeigt :-///), ich möchte sie nicht missen. Und in letzter Zeit hatte ich vermehrt Angst um ihre Gesundheit. Ich möchte, dass sie noch lange lebt. Und doch muss mir bewusst sein, dass sie allein ihre eigene Motivation ist. Ich kann einfach zur Stelle stehen, wenn sie mich braucht. Und das werde ich. Denn ich selbst weiss, wie man sich fühlt, wenn die Menschen um einen herum nicht so reagieren, wie man es sich erhofft. Beziehungsweise die Augen nur auf das Äusserliche richten und die inneren Schreie gar nicht wahrnehmen (wollen). Soll nicht vorwurfsvoll klingen, ich kenne beide Seiten und weiss, wie schwierig und hart es ist.
Ich spiele oft eine Maske. Und doch ist man oft enttäuscht, vor allem von Menschen, die einen eigentlich schon Jahrzehnte kennen. Soll auch kein Thema sein, aber in letzter Zeit hatte ich viele Rückfälle in Sachen Schneiden. Ist niemandem aufgefallen. Und irgendwie gibt das einem schon zu denken... wobei ich natürlich nie wollen würde, darauf angesprochen zu werden... Aber eben, lange Diskussionen und viele Ansichten. Alles -wie so oft- bewusst.
Mein Verstand arbeitet. Nur die Umsetzung ist (teilweise) schwierig :-).
Und ich bin jetzt reif für die Heia.
Gute Nacht!
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