Ich hatte vor zwei Nächten einen total verwirrenden und irgendwie auch blöden Traum. Krass, wie viel man anscheinend verarbeitet und wie es einen aus der Bahn zu werfen scheint, droht, verleiht,...
Es ging um eine Person, mit der ich mich eigentlich mal ganz nahe verbündet gefühlt habe. Mehr werde ich dazu nicht sagen. Auch nicht, ob es sich um eine Kindheitserinnerung dabei handelt oder eine Person im Hier und Jetzt. Auch nenne ich nicht den Stand der Freundschaft.
Ist mir egal, wer sich dadurch betroffen oder angesprochen fühlt. Ich mache hier ja schlussendlich niemanden verantwortlich oder "klein".
Zuerst fühlte sich der Traum nicht wirklich real an und ich brauchte eine Weile, um zu begreifen, was da eigentlich vor sich ging und wer mir gegenüber sass.
Zu Beginn wurde genüsslich ein Kaffee geschlürft sowie ein Dessert verspeisst. Immer mehr fühlte es sich an, als würde ich mich im Süden Italiens befinden und auch immer mehr schien es mir, mich in der Realität und nicht in einem Traum zu befinden.
Aus dem munteren Geplappere wurde auf einmal eine schwere Ruhe. Es sind solche bekannten Momente, in denen man still ist, es jedoch sehr bedrückend auf einen einwirkt.
Die Person mir gegenüber begann dann plötzlich mit Vorwürfen, Flüchen, Nichtigkeiten und echt fiesen Sprüchen. Dass ich mich schämen solle, nichts erreicht hätte und auch nie etwas in meinem Leben schaffen würde. Die Erniedrigungen gingen immer weiter (keine Ahnung mehr, was alles gesagt wurde, eins weiss ich jedoch: es wurde nicht netter oder weniger hart), bis ich einfach meine Tasse ins Spülbecken legte und den Raum verliess.
Als ich die Augen öffnete, brauchte ich zuerst ein paar Minuten, um wieder klar und Herrin meiner Sinne zu werden. Es fühlte sich miserabel in mir an.
Klar, die Person hat lediglich mein Unterbewusstsein widergespiegelt. Und doch ging es um eine Person, die einfach immer wieder aufkommt oder was auch immer. Es verbinden einen Erinnerungen und Geschichten des Lebens. Und doch ist es krass, dass genau diese Person mir dabei vor Augen erschienen ist. Denn zu dieser Zeit hatte ich oft das Gefühl, alles falsch zu machen bzw. dass ich einfach nicht richtig so bin, wie ich bin. Ich kam mir klein, dick und doof vor.
Wobei die Person natürlich nichts dafür kann. Es geht hier nur immer um mich und meine Gedanken, mir gegenüber. Aber diese Gedanken projizieren sich so, dass ich mich doch für den Menschen mir gegenüber als Schande und Last empfinde.
Der Gedanke lautet dann zum Beispiel: "Du bist so dumm, sogar XY schämt sich bald für dich". Diese Sachen sind schwer kontrollierbar. Vor allem, wenn man dann so introvertiert wie ich ist in diesem Thema und kaum Menschen direkt ins Gesicht Vorwürfe macht. Ich möchte es mit mir selbst ausmachen und seien wir mal ehrlich: schlussendlich habe ich auch nie etwas anderes gelernt. Ich habe Ohnmacht, Hoffnungslosigkeit, Angst und Hass immer gegen mich selbst verwendet. Bei den bösen Gedanken angefangen, bis hin zum Ritzen.
Noch mehr hat mich irgendwie eine aktuelle Geschichte enttäuscht und auch entrüstet. Auf der anderen Seite ist es mir dann wieder so egal, dass es mir ehrlich am Arsch vorbei geht und ich mir keine grossen Gedanken mehr darüber mache. Ich habe in den letzten Monaten einfach immer mehr einsehen müssen, dass schlussendlich nur ich für mich selbst verantwortlich bin. Es gibt kaum Menschen, die dir angemessen das zurück geben können, was du ihnen entgegenbringst. Jeder bewertet es anders, aber ich muss meine Sensibilität herunter schrauben. Ich bin empfänglich für Gedanken und Schwingungen von anderen Menschen.
Aber habe nichts davon im Gegenzug. Daher muss auch ich egoistischer werden. Ansonsten gehe ich nur kaputt. Ich habe einfach keinen Bock und Nerv mehr auf dieses Gedüdel und weiss ich was.
Bonita war ja für mehrere Monate im Ausland. Schon bevor sie ins Ausland gefahren ist, gab es ja schon diese komische Aktionen von ihr. Seit sie ihren Schangli hat, dreht sich alles nur noch um ihn und beim letzten Treffen habe ich ja wirklich rein nichts von mir erzählt. Es ging nur um sie und ihren ach so tollen Freund.
Während dem Auslandaufenthalt hat sie sich einmal gemeldet, damit ich ihre neue Nummer hatte. Es hat bei mir ehrlich abgelöscht (und das gebe ich auch zu), als ich in diesem ersten SMS von ihr auch noch den Namen ihres Schanglis lesen musste. Es scheint sich alles nur noch um ihn zu drehen und ich finde das einfach so was von krass, wie sie sich nur noch mit ihm als komplett empfindet. Sie übertreibt es in meinen Augen einfach.
Ich erhielt eine Karte von ihr, bedankte mich dafür. Zum Geburtstag gratulierten wir uns auch gegenseitig. Dann kam nicht mehr von mir. Ich wollte einfach wissen, wie wichtig ich ihr bin. Bewusst mal Abstand halten, denn bis jetzt war ich es immer, die den Anfang machte.
Vielleicht kindisch, aber mit Sonnenschein und ihren anderen Kolleginnen hatte sie regelmässigen Kontakt. Mir ist bewusst, ich war in den letzten zwei Jahren nicht wirklich die beste Gesellschaft und habe mich oft nicht als erste gemeldet, geschweige denn war ich nicht oft unterwegs. Aber genau in solchen Momenten müsste man doch zeigen, dass auch so ein Treffen mit mir okay und als wichtig empfunden wird. Ausserdem habe ich oft genug erwähnt, dass mir bewusst ist, dass ich nicht oft und gerne unterwegs bin, jedoch nicht jede Einladung von Vorneherein ausschlage.
Es geht auch darum, wie oft ich ihr geholfen hatte, als es ihr ein paar Monate so richtig mies ging. Und das, obwohl ich so weit unten war, wie schon lange nicht mehr.
Und dann das. Aber eben, ich möchte hier niemandem die Schuld zuweisen. Es ist einfach krass, wie ein Mensch von heute auf Morgen die Zelte zu verschiedensten Menschen abbauen kann, nur, weil ein Mensch mit drittem Bein ins Leben getreten ist. Ich wäge ungern ab, aber auf der anderen Seite lasse ich doch nicht einfach jemanden hängen, dem es nicht wirklich gut geht.
Aber das Allerbeste: sie ist von ihrem Auslandaufenthalt zurück gekehrt und ich habe es bis heute nicht von ihr persönlich erfahren. Sonnenschein hat es angedeutet.
Und das, finde ich, kann es nun wirklich nicht sein.
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