Ein wohlbekanntes Thema hier - zambrottagirlie und die Männer. Es ist und bleibt ein Rätsel, unklar und zum Kopf schütteln. Es bleibt mir nichts anderes übrig.
Etliche Menschen um mich herum werden sich wohl fragen, warum ich so ein Problem mit Männern in meiner Nähe habe. Sie müssen mir schon nur zu nahe an die Seite stehen, ich möchte nur noch flüchten. Hat sich letzten Mittwoch vor einer Woche erst mal wieder deutlich gezeigt. Ich muss es irgendwie verarbeiten, daher wird es hier notiert.
Ich weiss nicht, woher es kommt. Einerseits sind da Gedanken, Sehnsüchte und auch die Vorstellungen von einer Beziehung. Und plötzlich sträubt sich einfach alles bei und tief in mir gegen diese Sache. Ich bin keine Frau, die etliche Bekanntschaften mit Männern um sich herum aufbaut und immer wieder neue Typen kennen lernt. Eigentlich so gut wie nie.
Ich denke, dass es viel mit Glaubenssätze zu tun hat. Ich war immer an einen Typen interessiert, der sich schlussendlich als oberflächlich und als ein Arschloch heraus gestellt hat (sprich: es gab nicht immer die gewünschte Rückmeldung, wenn überhaupt (Feiglinge...)). Ich habe immer mehr mit dem Thema Männer abgeschlossen. Sind eh alle gleich', dachte ich ständig. Irgendwann einmal wälzt man es auf sich, sein eigenes Verhalten und Aussehen ab. Diese Glaubenssätze sind viel leichter zu ertragen, als die vorherigen (so krass und blöde es klingen mag). Ich bin mich gewöhnt, mir selbst Schmerzen zuzufügen. Wenn nicht körperlich, dann gedanklich. Ich bin viel schneller in der Thematik, mich selbst in Gedanken klein zu machen, als alle Männer auf dieser Welt zu verfluchen.
Das tue ich zwar auch, kommt jedoch erst nach den Beschimpfungen mir selbst gegenüber :-). Äh, komplizierte Sache.
Es ist schwierig, gegen sehr starke Gedanken anzugehen, die einem so klar und logisch vorkommen. Mich will schon gar kein Mann, weil...
Und da beginnt das Spiel. Etliche Begründungen kommen auf und seit mein Selbsthass ständig wächst, glaube ich diese Sätze immer schneller, leichter und auch widerstandsloser. Ein Teufelskreis.
Meine Therapeutin fragt mich bei diesem Thema jedes Mal, ob ich als Kleinkind missbraucht worden bin. Ich muss immer wieder verneinen. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass es daher kommen sollte. Ich müsste mich doch an einen solchen Übergriff erinnern! Zudem kann ich mir in meinem Umfeld niemanden vorstellen, der mir so etwas antun hätte sollen. Alle verabscheuen dieses Thema und mir tun die Opfer leid, die ein Leben lang damit konfrontiert werden.
Vielleicht liegt es wirklich nur an meinen schlechten Erfahrungen meinerseits bisher und an meinem Selbsthass und den Selbstzweifeln.
Genug, ansonsten komme ich nicht weit in diesem Eintrag :-).
Der letzte Mittwoch war, wie bereits schüchtern betont, ein katastrophaler Tag. Überall lauerten diese blöden Männer und obwohl ich in meinen Augen ordentlich gekleidet war, fand ich mich urhässlich. Was hatte ich schon wieder übergezogen.... Hm.... Hirn schalt ein... Frauen wissen doch das.... Ah, ja! Ich trug meine roten Hosen, ein weisses Top und eine weisse Bluse sowie einen schönen Schal und Accessoires in braun, wie auch meine heiss geliebten Moccasins.
Zu Mittag hatte ich mit Alina (neuerdings für Mon Amour) abgemacht, wir wollten Pizza im Dorf abholen und bei mir zu Hause verspeisen. Es ging schon mit der Bedienung los. Alina musste die Kommunikation für mich übernehmen. Er war zwar nicht mein Typ (blond, hell, blaue Augen, Deutscher), aber doch klang ich wie ein Fisch auf dem Trockenen. Grauenhaft.
Später an diesem Nachmittag brachte ich für Zio seinen Wagen in die Werkstatt. Ich hatte ihn stibitzt, da Baby Jane und das Auto meiner Eltern gleichzeitig in der Garage standen. So übernahm ich diesen Gefallen natürlich für ihn. Ich kam da also bei seinem Mechaniker an, stellte den Motor aus und schloss ab. Betrat die Garage und erblickte einen jungen Typen (war vielleicht drei Jahre jünger als ich). Ich war nicht sicher, ob er da angestellt war oder nicht, straffte trotzdem meinen Rücken durch und hielt Schila fest an der Leine. Der Typ grüsste zurück und meinte, dass der Mechaniker bald zurück sei.
Ich hielt es vielleicht gerade eine halbe Minute mit ihm in der Garage aus. Zum Glück hatte ich Schila dabei. Ich nutzte dies als Ausrede und lief mit ihr bei einer Wiese hoch und runter. Die Garage betrat ich nicht mehr, ich ging erst auf den Mechaniker zu, als dieser zurück kam.
Ich denke oft, es liegt auch an dem Typ von Mann, der mich so stark verunsichert. Dieses Gigolo, Macho, Player... Mir gefällt es, wenn sich ein Mann zu kleiden weiss, keine Frage. Und doch schreckt es mich dann auch wieder ab. Ich möchte nicht vorurteilen, wirklich nicht. Aber irgendwie kommen mir bei diesen jungen Typen immer die Gedanken, dass sie oberflächlich sind und auf diese unnatürlichen Frauen stehen. Dazu gehöre ich nun wirklich nicht.
Ich weiss, vielleicht sind es ganz nette Typen. Ich kleide mich ja auch gern modern und bin doch kein Tussi. Aber eben, meine Glaubenssätze sind sehr tief verankert (nein, noch weiter unten ;-)) und es ist schwierig, da etwas anderes zu glauben.
So war ich heidenfroh, als ich mich entfernen durfte. Ach ja, schon erwähnt, dass der Mechaniker Giovannis Onkel ist? Nee? Wisst ihr jetzt auch :-). Mit seiner Frau habe ich ausserdem mal einen Kurs besucht, ist aber Jahre her. Er meinte noch zu mir, wie ich jetzt nach Hause kommen würde. Ich sagte, dass ich es mit einem Spaziergang kombinieren würde, Schila würde es freuen. Er meinte nur, ob ich mir sicher wäre, es wären über zwei Kilometer. Ich winkte ab und versicherte, es sei kein Problem.
Naja.... Kaum um die nächste Ecke gelangt, schlurfte mir schon der nächste Typ entgegen. Das ganz mega ultra Doofe: er entsprach auch noch meinem Geschmack. Uach, ich wäre am liebsten im Boden versunken. Ich weiss sonst schon nicht, wie mich bei Männern in der Nähe verhalten, erst recht nicht, wenn mir dann einer noch gut gefällt! Ich denke mir dann immer, dass ich Blickkontakt aufbauen muss, ich bin nämlich nicht so arrogant, wie es dann scheinen könnte *fluch*. So begann ich also zu schwitzen, puhlte an meinem Daumen herum und biss mir immer wieder auf die Lippen. Der Abstand verringerte sich, wir kamen uns immer näher und schlussendlich brachte er ein total sympathisches und nettes "Hallo" über die Lippen. Ich grüsste zurück, hielt seinem Blick jedoch vielleicht gerade mal eine halbe Sekunde stand.
Nein, ich denke nicht, dass jeder Typ, der mir über den Weg läuft, etwas von mir will. Ansonsten wäre ich nicht so den Männern gegenüber eingestellt. Mein Problem ist wohl eher, dass ich es nicht als Chance sehe, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Die tollsten Geschichten können dabei entstehen! Nein, nicht so gemeint. Laura hat mir mal erzählt, dass sie und eine weitere Kollegin in einem Zug mit einem jungen Fussballer so in ein tolles Gespräch gekommen sind. Ganz frei und unkompliziert.
Im Kurs geht es komischerweise ganz gut. Da erfährt man neue Dinge, hört Geschichten vom Leben und Schicksale jeglicher Art.
Keine Ahnung, ob man merkt, was ich meine.
Dann gibt es wieder Tage, an denen ich mich selbst übetreffe und über mich staune. Für mich ist es eine Glanzleistung, andere haben dafür vielleicht nur ein müdes Lächeln übrig.
Am Samstag war ich mit Pupa und ihrem Sohn in ihrer Region unterwegs. Sie kennt in ihrem Heimatdorf viele Menschen, wohnt jedoch fünf Minuten davon entfernt. Die Wochenenden verbringt sie oft bei ihrem Vater (der in diesem Heimatort geblieben ist), damit die Kinder regelmässigen Kontakt zu ihrem Opa haben.
Auf einmal begrüsste sie einen Mann in meinem Alter in einem Laden sehr herzlich. Er gab ihr die Hand, drei Küsschen und begrüsste dann auch ihren Sohn. Ich hatte mir da schon längstens überlegt, mich aus der Runde zu lösen und einfach im Laden zu schauen, was es so gibt. Unsicher blickte ich doch nochmals in die Runde und sah die Hand auf mich zukommen, die sich gerade von der von Pupas Sohn löste.
Dann gibt es wieder Tage, an denen ich mich selbst übetreffe und über mich staune. Für mich ist es eine Glanzleistung, andere haben dafür vielleicht nur ein müdes Lächeln übrig.
Am Samstag war ich mit Pupa und ihrem Sohn in ihrer Region unterwegs. Sie kennt in ihrem Heimatdorf viele Menschen, wohnt jedoch fünf Minuten davon entfernt. Die Wochenenden verbringt sie oft bei ihrem Vater (der in diesem Heimatort geblieben ist), damit die Kinder regelmässigen Kontakt zu ihrem Opa haben.
Auf einmal begrüsste sie einen Mann in meinem Alter in einem Laden sehr herzlich. Er gab ihr die Hand, drei Küsschen und begrüsste dann auch ihren Sohn. Ich hatte mir da schon längstens überlegt, mich aus der Runde zu lösen und einfach im Laden zu schauen, was es so gibt. Unsicher blickte ich doch nochmals in die Runde und sah die Hand auf mich zukommen, die sich gerade von der von Pupas Sohn löste.
Was tat ich? Hielt dem Blick stand, gab einen festen Händedruck zurück und lächelte unverbindlich aber freundlich. Ich dachte nur: siehst du, geht doch!
Und dann doch wieder nicht... Im Zug denke ich mir immer, dass es ein guter Übungsplatz ist, schon nur, um Blickkontakt herzustellen. Nein, bei Menschen um mich herum habe ich kein Problem. Bei Gesprächen jeglicher Art kann ich den Kontakt halten. Nur eben bei hübschen, unbekannten Männern nicht :-).
Im Zug ist es am einfachsten. Man sieht sich vielleicht nie mehr im Leben. Aber eben, wie will man da den bösen Gedanken Paroli bieten?
Glaubt mir, ich habe es schon viele Male mit entgegengesetzten Sätzen versucht. Es hält nicht lange an. Wie will man schon dem ersten Satz entgegenkommen?
"Du bist eh nicht sein Typ. Schau dich an, er findet dich bestimmt auch hässlich. Guck endlich weg, du bis ihm unangenehm."
Capisce?
Eben.
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