Freitag, 11. Februar 2011

es ist echt zum... was eigentlich?!

Der heutige Tag hat mich mehr als nur ein paar Nerven gekostet. Und ich weiss nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Zudem scheint es mir so, als würde mich niemand verstehen wollen. Vor allem meine Einzeltherapeutin nicht…

Aber dazu ein andermal, ich habe einfach keinen Bock, mich damit auseinanderzusetzen. Ich verfalle in total alte Muster und verdränge einfach alles. Nun ja, es meinen alle in meinem Umfeld, ich wäre doch soooo viel weiter, als ich meinen würde und ich mir nicht so den Kopf darüber zerbrechen soll, weil ich so viel gelernt habe in der Zwischenzeit, dass mir diese Befürchtung nicht passieren würde (dass ich eben total in alte Muster falle)… Aber diesen Satz könnt ihr nicht verstehen, dazu benötigt ihr einen Eintrag zu diesem Thema (wie oben bereits angedeutet).

Im Geschäft war heute ein riesen Hin und Her, ich musste überall meine Ohren offen halten und jedem seine Wünsche erfüllen, sprich, zuerst Mal zuhören und eruieren, was die überhaupt von mir wollen. Menno, an meinem Eintrag wisst ihr, wie es um mich steht. Bin total verwirrt.

Eine Abteilung hatte heute den ganzen Tag eine Schulung. Die Telefone mussten natürlich wir entgegennehmen. Es ist beizutragen, dass es eine sehr wichtige und oft gesuchte Abteilung ist. Die sollten doch im Stande sein, da eine Vertretung oder so zu organisieren! Nun ja, lassen wir es mal sein. Es ist mir einfach aufgefallen, dass diese wichtige Drehscheibe mehr als „grusig“ ist. Im WC sind mir „nasse“ WC-Ringe aufgefallen und neben dem Lavabo auf der Fläche war eine Riesenpfütze, die jemand nicht aufwischen wollte, weil er wohl zu faul war. Zudem ist der Behälter für die Tücherausgabe seit heute Mittag futsch…. so komischerweise *grml*.

Die Kaffeemaschine hat auch gelitten. Meint ihr, jemand ist auf die Idee gekommen, die verschmutzte Fläche wieder zu putzen? Nö!

Zudem kam jemand eine grosse Menge an Papier kopieren. Auf einmal hatte der Drucker einen Stau. Ich hörte schön die komischen Geräusche, sagte aber nichts. Wollte einfach mal gucken, wie die Dame reagiert. Sie lief im vollen Ernst einfach an mir vorbei und wollte sie so verdrücken! Dann merkte sie, dass ihr doch etwas fehlte und kam notgedrungen wieder zu mir und meinte: „Der Kopierer bringt eine komische Meldung… Ich weiss nicht, was er hat.“ Am liebsten hätte ich sie nachgeäfft, die dumme Kuh! Was soll das? Keinen Anstand gelernt oder was?! Nun ja, ich habe mich dann zusammengerissen.

Dies ist aber noch nicht alles….

Es ist echt gefährlich, wenn ich so wütend bin. Am liebsten würde ich dann einer einten Mitarbeiterin gerne mal die Meinung geigen. Nicht böse gemeint, natürlich. Sie ist eigentlich eine ganz Liebe, wir verstehen uns gut. Aber irgendwie habe ich immer öfters das Gefühl, dass sie sich gerne vom Telefondienst drückt. Sie sucht dann immer wieder kleine Aufgaben („gehe mal die beiden kleinen Kühlschränke auffüllen, damit es für Montag reicht!“), um diesem Telefonterror einfach zu entkommen. Dabei haben wir einen Riesenkühlschrank, in dem alles reinpasst! Anfangs dachte ich ja noch, sie meint es nur gut, aber eine weitere Mitarbeiterin hat meinen Verdacht bestätigt und sieht es gleich.

Am schlimmsten ist es jedoch, wenn ich mich im Stich gelassen fühle. Diese Woche hatte die zweite Mitarbeiterin (die gleicher Meinung ist wie ich und mit der ich eigentlich die engste Verbindung habe) das Catering, sprich: die Sitzungszimmer einräumen, ausräumen und betreuen. Am Empfang war viel los, es liefen Menschen von rechts nach links und das Telefon klingelte fast ununterbrochen. Es war schwierig, sich da noch auf die eingegangenen Mails und die Korrespondenz zu konzentrieren (müssen wegen einer kurzfristigen Regel jeden Tag um die 180 Briefe (zusätzlich!!!) bearbeiten, ausdrucken und einpacken). Was macht sie? Geht eine Zigi rauchen! Mir fällt jedes Mal wieder die Kinnlade runter… Und ich fühle mich dann dem ganzen Stress alleine ausgelassen. Hat dies nicht noch Zeit, bis es wieder ein bisschen ruhiger geworden ist? Auch ich habe nicht gerne stressige oder nervige Kunden am Telefon, aber deswegen stelle ich es doch nicht sofort aus! Dies gehört nun mal zu unserem Job, was wollen wir da schon tun? Kannst doch nicht einfach das Band laufen lassen!

Nun ja, immerhin bin ich nicht alleine mit der Meinung.

Das Beste ist mir jedoch heute Abend nach Feierabend passiert, als ich nach Hause kam: ich sah von weitem schon Giovanni auf dem Parkplatz stehen und wie er eine Tasche aus dem Auto wuchtete. Er war also weg, ich hatte ihn ehrlich gesagt schon länger nicht gesehen.

Ich weiss nicht, was mich geritten hat, aber irgendwie konnte ich schon von weitem seinem Blick nicht ausweichen, ich starrte irgendwie regelrecht. Und er gaffte einfach doof zurück. Ich meinte immer wieder zu mir „Zambrottagirlie, lass das sein! Sonst meint er noch!“ Er aber gaffte auch weiter. Ich biss mir nervös auf die Unterlippe und grübelte streng darüber nach, ob ihn einfach zu ignorieren oder höflich zu grüssen. Ich entschied mich für Zweiteres. Ich weiss nicht, wer den „ersten Schritt“ gemacht hat, aber ich weiss genau, dass ich „Ciao“ und er „Hoi“ gesagt hat. Und ich bin sicher, ich habe vom Blickwinkel gesehen, dass er sich (als ich an ihm vorbeigegangen war) umgedreht und mir nachgeguckt hat.

Und da wurde ich stinkwütend. Am liebsten wäre ich zu ihm hingegangen und hätte gesagt: „Was ist?! Was hast du mir zu sagen?! Wie schlimm ich aussehe?! Mein hässliches, grimmiges Gesicht stört dich? Warum ich solche schwarze, dicke und dunkle Augenringe habe? Warum ich immer wieder vor dem Perron stehe und mir einfach überlege, was wäre, wenn ich nun einfach springen würde? Wie die Leute genervt wären, weil ich den Verkehr lahm lege?! Was, WAS?!“

Ja, ich bin voller Wut, Verzweiflung und Hass. Über mich selber. Meine Diagnose. Mein beruflicher Werdegang. Mein Untergang, der immer näher Tritt, meine Zukunftsängste und meine immer widerkehrende Finanzprobleme. Über mein Umfeld. Über meine Therapeutin. Darüber, dass alle meinen, ich sei auf einem guten Weg und dass ich mir keine Sorgen machen müsse über einen Rückfall. Ich bin ja soooo ein anständiges und lernfähiges Mädchen. Das mache ich schon nicht.

Wenn die sich da mal nicht täuschen.

Ich lasse es für heute sein. Für heute mache ich nichts mehr, ausser Sims spielen. Und morgen schreibe ich meine Wut in einem Roman nieder. Ich habe mir vorgenommen, an einer neuen Geschichte zu schreiben. Und diesmal beende ich sie.

Ach ja, PS: Habe ich schon erwähnt, dass ich mich heute so fühle *grml*?!


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