neujahrsmesse & -apéro

Spontan habe ich mich heute Mon Amours Idee angeschlossen. Es hat heute um 17 Uhr eine Neujahrsmesse mit anschliessendem Apéro stattgefunden.

Ich bin nicht der regelmässige Kirchgänger. An Weihnachten, an Andenken und an sonstig eher "wichtigeren" Anlässen gehe ich schon dahin. Vielleicht gerade noch an Ostern und Pfingsten, aber ansonsten habe ich persönlich eher weniger mit der Kirche am Hut.

Schon lange grüble ich über einen Kirchenaustritt, habe aber bis jetzt noch nie ein Schreiben aufgesetzt.

Die Messe war okay. Es setzte sich prompt ein ehemaliger Dorfpolizist neben uns. Wir mussten natürlich kichern, war total peinlich. Er hatte Mon Amour einmal morgens ohne Licht auf das Trottoir gepfiffen. Wir waren damals so 13 Jahre alt, ist also schon über 9 Jahre her ; ). Sie spielte die Unschuldige und meinte zuckersüss, dass ihr Dynamo sehr streng einzuschalten wäre.

Er half natürlich sofort und es blieb zum Glück bei einer Verwarnung *g*.

Ach, wie schnell einen die Vergangenheit in Gedanken einholen kann *g*.

Der Apéro danach war auch okay. Nur musste ich mich vor vielen Menschen regelrecht verstecken. Der Gemeindepräsident meines früheren Lehrgeschäftes war ebenfalls da. Mir ist die Bewerbung und die darauffolgende Absage immer noch peinlich : (. Ich habe ihn keine Blickes gewürdigt.

Nie wieder bewerbe ich mich irgendwo, wo ich schon einmal war.

Ausser es ist meine letzte Stelle. Was würde ich dafür geben, das Rad der Zeit nochmals zurück zu drehen. Vielleicht würde ich die Zähne zusammenbeissen, wer weiss?

Aber ich glaube, ich hätte wohl eher den Suizid begangen. Die Fantasien waren nämlich schon mehr als drängend. Sie lauerten überall und bei jeder Kurve musste ich mich unheimlich konzentrieren, dass Lenkrad nicht einfach loszulassen.

Und Pupa hätte ich auch nicht kennen gelernt : ).

Wir haben momentan über 2.5 Wochen Therapieferien. Schon krass, wie schnell man wieder in alte Mustern fällt. Nee, ich habe in letzter Zeit kein Selbstverletzendes Verhalten angewandt. Kein Ritzen, kein Fressanfall, kein Kleidereinkauf. Okay, der hat vor knapp 2 Wochen stattgefunden, genau am 21. Dezember. Aber es war okay für mich, ich kann es so ad acta legen.

Wir haben bestimmte Übungen, die wir anwenden sollten, und dies regelmässig. Aber wie schnell lässt man so etwas schleifen. Ich lese nicht mehr jeden Tag ein klein wenig die Hausaufgaben durch und fülle auch nicht jeden Abend meine Diary Card aus. Vergessen ist auch die tägliche Bewegung und der Selbstantrieb. Aber solange es nicht zu heftig wird und mich zu sehr beschäftigt, kann ich einigermassen damit leben. Klar, ich habe es in der Hand, aber teilweise hat man einfach keine Lust und möchte für einen kurzen Moment "normal" sein. Nicht an seine Krankheit erinnert werden.

Ich glaube, ich muss mir in meinen Allerwertesten "chlüübä" *g*.

Mir kommt gerade eine Idee...... Ich könnte ja meine neue Rubrik "borderline" mal eröffnen.... So müsste ich wieder regelmässiger im Selbsthilfebuch lesen. Aber meine damaligen Kommentare stimmen mit meinem jetzigen Gefühl vielleicht nicht mehr überein. Denn beim Verfassen dazumals war ich noch nicht in Therapie...

Schluss für heute. Habe morgen etwas Cooles für euch : ).

Chicco wartet sehnsüchtig auf seine Kuscheleinheit. Nur zu gern, hihi!